Sporthallen: Tribünen für flexible Nutzungskonzepte

Das Spektrum variabler Tribünen reicht von der ganz einfachen Sporthallen-Ausstattung in einfacher, geradliniger Ausführung aus wenig anspruchsvollem Material bis zu aufwändigen Konstruktionen mit veredelten Oberflächen und hohem Sitzkomfort in anspruchsvollen Arenen, Theatern oder Messen.

Bild: Sportplatzwelt
Hinsichtlich der Typologie ist zu erwähnen, dass zwischen fixen Teleskoptribünen unterschieden wird, wie sie in Arenen zu finden sind und solchen, die komplett mobil sind und zum Beispiel innerhalb einer Messehalle an verschiedene Standorte gefahren werden kann. Als Zwischenlösung gibt es Tribünen, bei denen einige Elemente fix beziehungsweise mobil ausgelegt sind. Beispielsweise kann es sich als sinnvoll erweisen, in Hallen mit Basketball-Wettkampf-Betrieb in den Tribünen an den Länggseiten Aussparungen für die Körbe vorzukonfigurieren. Im Handballbetrieb wiederum ist es aus Platzgründen wahrscheinlich, dass sich hinter den Toren keine Tribünen befinden können. In einem weiteren Szenario werden möglicherweise nur 3 von 12 Stufen benötigt. Ist dies für eine Halle eine wiederkehrende Standard-Konfiguration, kann sie auf Knopfdruck einstellbar sein.

Kommen verschiedene Varianten bei Publikumsveranstaltungen mit Ticket-Verkauf zum Einsatz, lohnt es sich auch, bereits vor dem Tag der Eröffnung über den Blockplan und die Sitzplatznummerierung Gedanken zu machen.

Teleskoptribünen: Das muss geplant werden
•    Anzahl Reihen
•    Steigung
•    Art der Sitze/Sitzhöhe
•    Block-/Reihen- & Sitz-Nummerierung erforderlich?
•    Tribünenhöhe/-Breite
•    Tiefe der eingefahrenen Tribüne
•    Anzahl Treppenaufgänge
•    Geländer
•    Gewünschte Konfigurationen
•    Oberflächen/ggf. Prallwand-Funktionalität
•    Stufenbeleuchtung erforderlich?

Die Fähigkeit, schnell umzubauen, ist auch ein Schwerpunkt-Thema bei der Wirtschaftlichkeit von Mehrzweckhallen und Multifunktionsarenen. In der Hochsaison gehört es hier zum Tagesgeschäft, oft mehrere Großveranstaltungen in unmittelbarer Abfolge zu ermöglichen. So muss eine Halle in der Lage sein, etwa vom Eishockey über ein Konzert und ein Motocross- Event nahtlos zum Handball überzugehen. Werden die Tribünen mitsamt Sitzen zum Hindernis, entfallen wertvolle Veranstaltungstage beziehungsweise Zeitfenster für den Auf- und Abbau. Dass auch das System zum Abdecken des Bodens in dieses Gefüge passen muss, liegt auf der Hand. Und mit gutem Grund bieten die meisten Tribünen- und Bühnenbauer auch ein solches an. Je differenzierter die Optionen des Tribünensystems sind, desto höher ist die Investition in die Installation – auf der anderen Seite ermöglicht sie erst die volle Ausschöpfung aller gegebenen Veranstaltungstage.

Teleskoptribünen ermöglichen eine variable Anpassung der Zuschauerkapazität.
Teleskoptribünen ermöglichen eine variable Anpassung der Zuschauerkapazität. Bild: Sportplatzwelt

Während Leasing- oder Mietmodelle vorwiegend im Rental-Bereich als Finanzierungsform angeboten werden, überwiegt bei der Festinstallation der Kauf. Schließlich ist ein Tribünen- und Bühnensystem individuell auf den jeweiligen Einsatzort zugeschnitten und wird damit zum festen Bestandteil des Objekts. Leichtere Lösungen in allen ihren Varianten werden gelegentlich hinzugemietet, wenn eine Produktion dies erfordert und den Preis für das Zusatz-Equipment rechtfertigt. Bezüglich des Preises für Festinstallationen lassen sich keine Faustformeln liefern. Hier greifen viele Kriterien vom Engineering bis zur Ausfertigung unter unterschiedlich hohen Sicherheitsstandards und Ausführungsqualitäten. Die Spanne der Preise geht daher bei diversen Produkten sehr weit auseinander. Die Qualität eines Produktes erschließt sich dem Gast einer Veranstaltung intuitiv – je weniger er davon bemerkt, keinen „festen Boden“ unter den Füßen zu haben, desto besser. Die optimale Teleskoptribüne wackelt auch unter hoher Belastung sowie unterschiedlich hoher Belastung verschiedener Bereiche nicht, sie wird nicht zur Quelle von Störgeräuschen und bietet keinerlei Stolperfallen oder Lücken. Der Betreiber schätzt an einer Qualitätstribüne zudem die zuverlässige und sichere Handhabung unter harten  Einsatzbedingungen über Jahre und Jahrzehnte.

Ist der Boden einer Tribünenstufe frei von der Unterkonstruktion für einen Sitz, geht hier die Reinigung wesentlich einfacher vonstatten als dort, wo die Montageelemente dem Personal im Weg sind und zudem Schmutz fangen. Weitere Qualitätsabstufungen liegen in der Machart der integrierten Beleuchtung und Geländer.

Varianten flexibler Tribüneninstallationen
•    fixe Teleskoptribünen
•    komplett mobile Tribünen, die an verschiedene Standorte gefahren werden können
•    Tribünen mit fixen und mobilen Elementen
•    im Boden versenkte Zuschauerränge

Was die Bedienerfreundlichkeit betrifft, lassen moderne Teleskoptribünen keine Wünsche offen. In kleinen Sporthallen mögen oft kleine und leichte manuelle Systeme bevorzugt werden, jedoch wäre ein Antrieb nicht der größte Kostenfaktor. Eine Motorisierung dient primär zum Ein- und Ausfahren der Tribüne, darüber hinaus sind pneumatische Systeme oder Federlösungen verfügbar, die ein automatisches Heben und Senken der Komponenten und unabhängig von der Sitzlösung das Einklappen der Sitze bewirken. Wo die Tribünen nicht fest an ein bestimmtes Gebäudeteil gebunden sind, ermöglichen es Luftkissen oder andere motorische, elektromechanisch betriebene Antriebswagen, ganze Zuschauerblöcke zum Beispiel innerhalb eines Hallenkomplexes an jeden Ort zu bringen. Welches System man hier bevorzugt, hängt vom Einsatzbereich ab – der Betreiber einer Messe wählt ein anderes System als ein Kongresszentrum oder Theater, weil es optimal auf den jeweiligen Boden, also Teppichboden, Parkett oder Messeboden zugeschnitten sein sollte.

Verschiedene Varianten sind am Markt verfügbar.
Verschiedene Varianten sind am Markt verfügbar. Bild: Sportplatzwelt

Die Lebensdauer eines hochwertigen Tribünensystems überschreitet unter Umständen die des gesamten Bauwerks; bei regelmäßiger Wartung kann es durchaus 20 bis 25 Jahre oder mehr erreichen, womit die höhere Anfangsinvestition für ein teures System deutlich relativiert wird. Eine eingeschränkte Funktionalität oder gar Demontage eines weniger soliden Systems kann ebenfalls teuer für den Kunden werden. Ein weiterer Punkt, bei dem eine sorgfältige Planung von Bedeutung ist, stellt die Einhaltung der verschiedenen Normen und Empfehlungen dar. Während die MVStättVO bzw. die je nach Bundesland güältige Verordnung Unterschiede aufweisen kann, gibt es auch EU-weite Richtlinien und darüber hinaus die Anforderungskataloge der verschiedenen Sportverbände. Auch die jeweiligen Brandschutzrichtlinien sind mit allen Planungen in Einklang zu bringen, hier kann immer ein gewichtiger Kostenpunkt versteckt sein. Viele Richtlinien sind am Ende Auslegungssache und bei der Umsetzung vor Ort Gegenstand einer individuellen Entscheidungsfindung in Zusammanerbeit mit der zuständigen Baubehörde. (Sportplatzwelt, 21.03.2024)

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